Interview mit Marah Woolf

Interview mit Marah Woolf

Hier findet ihr Fragen, die Marah zur Leipziger Buchmesse 2017 von allen anwesenden Personen des Bloggertreffens gestellt worden sind und natürlich auch ihre Antworten dazu. Wir haben dieses Interview zusammengefasst und vielleicht ist ja die eine oder andere Antwort dabei, die ihr noch nicht wusstet.

Woher kam die Inspiration zur griechischen Mythologie?
“Ich war schon immer ein großer Fan der griechischen Mythologie. Das ist etwas, was ich als Kind/Jugendlicher gelesen habe und ich wollte Archäologie studieren, habe das dann aber zum Glück nicht gemacht und bin auf Geschichte umgestiegen und es war auch immer etwas, was bei mir im Kopf war. Beim Auto fahren kam mir dann der Gedanke zu diesem Thema.”

Zuerst recherchiert oder direkt geschrieben und während des Schreibens recherchiert?
“Eigentlich zuerst einmal geschrieben, da ich ja noch einiges im Kopf hatte. Ich wusste, dass ich meine Götter nicht so anlegen möchte, wie die klassischen Götter. Wenn natürlich offene Fragen sind, recherchiert man, was es für Möglichkeiten gibt usw. Es passiert alles während dem Schreiben. Ich habe einen Anfang und ein Ende der Geschichte und alles dazwischen entsteht im Schreibprozess”

Wie entwickelt sich die Freundschaft zwischen Jess und Robin im Band zwei weiter?
“Es wird weiter turbulent zugehen, da es weiterhin Spannungen geben wird”

Wie ist die Entscheidung gefallen, dass die Leser von Beginn an wissen, wie die Situation mit den Göttern ist und sich nicht erst im Laufe der Geschichte aufdeckt?
“Man möchte als Autor auf der einen Seite, dass man natürlich nicht zu viel verrät, aber es trotzdem verständlich ist. Und dadurch, dass ich das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben habe, musste ich eine andere Möglichkeit finden, um dem Leser parallel zu erklären was passiert. Die Idee mit Hermes kam durch eine Kollegin, ob es nicht vielleicht ganz gut wäre, um es besser nachvollziehen zu können, so kleine Einschübe einzubringen. Auch im zweiten Teil wird es Aufzeichnungen von Hermes geben, aber auch kurze Dialoge zwischen den Göttern. Ich wollte nicht die Alternative, wo Jess immer jemanden belauschen würde oder sie hört zufällig was oder träumt Situationen. Ich finde das jetzt eine nettere Art und Weise um das mitzuverfolgen”

Du bist für deinen schnellen und auf dem Punkt bringenden Schreibstil bekannt. Bei Götterfunke ist aber aufgefallen, dass alles etwas länger gezogen ist. Ist dir das schwer gefallen, da es sich auch teilweise untypisch hat lesen lassen?
“Ja ich schreibe normalerweise meine Bücher kürzer, doch dann war schon die Bitte des Verlags, dass es ein Schmöker werden soll. Ich wollte auch immer mal einen Schmöker schreiben. Ich fand es aber vom Verlag nachvollziehbar, dass man die Personen besser und länger einführt und das Camp-Leben ausführlicher beschreibt. Die Argumente haben mich überzeugt. Die Lektorin hat es vorgeschlagen und da ich es nicht ganz doof fand, war das für mich in Ordnung.”

Erfahren wir im zweiten Teil mehr über den Antagonist Agrios?
“Er kommt auf jeden Fall vor, aber ich muss mich auch ganz oft zusammen reißen, um ihn auch böse zu lassen. Ich mach es dann immer noch mit „einer schlimmen Kindheit …“ sympathischer. Wo ich aber auch nochmal daran arbeiten muss, da er im Moment etwas zu
nett ist”

Teil zwei ist ja laut eigener Aussage „fertig“ geschrieben, doch wie weit bist du mit Teil 3? Hast du schon Gedanken wo es hin gehen soll?
“Gedanken habe ich viele, aber noch nichts dazu geschrieben. Bis zum 10. Juli muss es fertig sein, aber ich weiß schon wie die Geschichte endet, obwohl meine kleine Tochter mir schon ein ganz anderes interessantes Ende vorgeschlagen hat, was ich auch gut finde, aber das traue ich mich nicht so richtig.”

Haben deine Protagonisten einen Bezug zu realen Personen?
“Ich schaffe in jedem Buch bestimmte Stereotypen, wie Hauptprotagonist, Antagonist, bester Freund, Freunde usw., aber ganz konkrete Vorstellungen habe ich da nie zu einer realen Person. Das entwickelt sich durch Lebenserfahrung, was man selber mag, mit welchen Menschen man sich umgibt natürlich, aber keine konkrete Person”

Warum ausgerechnet der Dressler Verlag? Was gefällt dir da so gut?
“Ich habe 5 Jahre im Selfpublishing veröffentlicht und wollte gerne mal ausprobieren, wie es denn wäre im Buchhandel zu liegen. Im Laufe der Jahre sind viele Verlage an mich herangetreten und haben mich gefragt, ob ich nicht mal mit ihnen ein Projekt machen wollte. War aber zu dem Zeitpunkt für mich uninteressant, da ich Freiheiten aufgeben müsste. Doch nach 5 Jahren kam eine Agentur auf mich zu, ob wir es nicht mal probieren wollen und da kam der Dressler Verlag ins Spiel. Dressler ist eine sehr starke Marke im Jugendbuch Bereich und das Gespräch war einfach nett und die Chemie, sowie die Rahmenbedingungen haben gestimmt. So haben wir uns dann über das gewünschte Projekt unterhalten und sind zu diesem Ergebnis gekommen.”

Was wurde aufgegeben, damit die Trilogie in einem Verlag erscheint?
“Natürlich ein Stück meiner Entscheidungsfreiheit, das ist aber ganz klar, da ja die Leute mit denen ich zusammen arbeite, eigene Vorstellungen, Ziele und Erfahrungen haben. Davon wollte ich natürlich auch profitieren. Das Lektorat war auch super und auch nochmal eine andere Vorgehensweise. Aber im Großen und Ganzen bringt jeder was mit ein und ist ein weiterführender Prozess.”

Unterschreibt man einen Vertrag bei einem Verlag nur für eine Reihe bzw. Buch oder für mehrere Reihen/Bücher?
“Den Vertrag habe ich nur für diese aktuelle Reihe unterschrieben, wobei festgelegt wurde, wie viele Teile sie haben wird. Nebenbei ist es auch kein Problem meine anderen Bücher über Selfpublishing zu vertreiben, ansonsten hätte ich diesen Verlag nicht gewählt.”

Ein weiteres Pseudonym ist ja Emma C. Moore, wo u.a. Kurzgeschichten veröffentlicht werden. Wird da parallel geschrieben und springt von Fantasy zu Liebesgeschichten?
“Ich schreibe immer parallel, aber nicht unbedingt, dass ich den einen Tag das schreibe und den anderen Tag was anderes. Es kommt aber schon vor, dass ich an eine Stelle komme in der aktuellen Geschichte und erstmal die Luft draußen ist und mir im Moment nichts mehr einfällt. Dann schreibe ich erstmal an einem anderen Projekt, was dazu führt, dass ich niemals irgendwo bei null anfange und das ist gut. Die Kurzromane sind für mich Entspannung. Da ich keine wahnsinnigen Projekttafeln habe, behalte ich alles in meinem Kopf, weil ich in diesem Bereich nicht so organisiert bin und da brauche ich ab und zu mal diese Entspannung und schreibe diese Kurzromane. Leider bin das gesamte letzte Jahr nicht zu dieser Entspannungsübung gekommen.”

Ist nochmal so ein Buch wie Finian Blue Summers geplant?
“Ich schreibe schon an so einer Geschichte, aber es stirbt niemand … Doch einer ist schon tot, da die Geschichte mit einem Tod beginnt und sich darauf aufbaut.”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert